Spremberg. Der Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V. unterstützt das Bestreben zur Kitarechtsreform und erachtet die darin enthaltenden Forderungen als dringend notwendig. Die Reform soll die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung verbessern und die Arbeitsbedingungen der pädagogischen Fachkräfte in Kindertagesstätten stärken.

„Kitarechtsreform ist eine überfällige Maßnahme“

An vielen Orten Brandenburgs steht das Kitasystem vor dem Zusammenbruch. Es fehlen Kitaplätze, Fachkräfte und eindeutige gesetzliche Regelungen für Finanzierung und Bildungsqualität.

Geschäftsführer Kai Noack: „Die Reform war ein zunächst wichtiger, inzwischen überfälliger Schritt, um die Betreuung und Bildung unserer Kinder zu sichern. Der Beruf der Erziehungsfachkraft muss wieder attraktiver werden – andernfalls kann die Betreuung aufgrund des Personalmangels nicht aufrechterhalten werden. Während der Corona-Pandemie haben wir zu spüren bekommen, was es für die Lebenswelt der Kinder bedeutet, wenn Kitas ihre Öffnungszeiten reduzieren, tageweise sogar schließen oder sie erst gar keinen Kitaplatz bekommen.“

Das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg ist Träger von vier Kindertagesstätten, der Kita Kinderland in Schwarze Pumpe, Kita Graustein, Kita Groß Luja und Kita Hummelnest Sellessen/Haidemühl. Zudem werden Kinder in den Horten Kinderwelt Sellessen/Haidemühl und Lausitzer Haus des Lernens betreut. Insgesamt besuchen 307 Kinder die Einrichtungen des Vereins. Das Team besteht aus 44 pädagogischen Fachkräften. Kai Noack: „Auch wir bekommen den Fachkräftemangel zu spüren – noch können wir den Betreuungsschlüssel abdecken, aber das ist inzwischen mit einem Aufwand verbunden, den wir noch nie hatten. Es muss jetzt etwas passieren!“

Kitas nehmen am Protest „Aktionstag KiTAKollaps“ am 15. Mai teil

Zu den Zielen der Kitarechtsreform gehören unter anderem eine verbesserte Personalausstattung, das Einführen von Mindeststandards für die Qualifikation pädagogischer Fachkräfte, Unterstützung der Träger von Kindertageseinrichtungen sowie verbesserte Rahmenbedingung für die Inklusion von Kindern mit Behinderungen oder besonderem Förderbedarf. Zuletzt hatte die Landesregierung des Kita-Gesetzes ausgesetzt. Am 15. Mai soll es im Zuge der landesweiten Aktionstags „KitaKollaps“ in allen Kinderbetreuungseinrichtungen des Landes Brandenburg übergreifende Aktionen stattfinden, um auf die derzeit prekäre Lage aufmerksam zu machen. Auch die Kitas und Horte des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburgs beteiligen sich am 15. Mai in Sellessen/Haidemühl, Groß Luja, Schwarze Pumpe und Graustein mit Aktionen, die auf das Anliegen aufmerksam machen. Weitere Informationen dazu folgen in Kürze.