Die Schülerinnen und Schüler des Lausitzer Haus des Lernens und ihre Familien haben in den vergangenen 10 Tagen für die Menschen in der Ukraine gesammelt. Medikamente, Nahrung, Kleidung und andere Waren des täglichen Bedarfs gingen am Donnerstag auf die Reise zur ukrainischen Grenze. Danke an alle Spenderinnen und Spender!

Spremberg. Emsiges Gewusel herrscht am Dienstagnachmittag auf dem Innenhof in der Spremberger Gartenstraße 9. Zwischen dem Albert-Schweitzer-Haus und der Tafel Spremberg des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg rühren mehr als 40 Schülerinnen und Schüler des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums umher. Sie sortieren Lebensmittel, Kleidung und Medikamente, packen und beschriften Kisten, bilden Menschenketten und hieven einen Karton nach dem anderen in die bereitstehenden Fahrzeuge. Vom 4 bis 14. März hat das Lausitzer Haus des Lernens, die BOS Spremberg, das Erwin-Strittmatter-Gymnasium und die Heidegrundschule Sellessen unter Koordination des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg Hilfsgüter gesammelt für die Menschen in der Ukraine.

Bereits am Morgen hatten die Fünft- und Sechstklässlerinnen des Lausitzer Haus des Lernens einen Karton nach dem anderen in den Transporter geladen. Motiviert und konzentriert haben sie die enorme Menge, die in der vergangenen Woche von den Familien gespendet wurden sorgfältig verpackt und auf die große Reise geschickt.

Das gesamte Schulteam dankt allen Familien, Angehörigen und Freunden für die gezeigte Solidarität und jede einzelne Spende!

Donnerstag früh um 8 Uhr starteten dann 4 Transporter und ein LKW in Richtung Korczowa, ein kleines Dorf wenige Kilometer von der ukrainisch-polnischen Grenze entfernt. Dort wird die Wagenladung direkt an eine ukrainische Hilfsorganisation übergeben. Hinter dem Steuer sitzen Mitarbeitende und Angehörige der Schulen und des Vereins sowie mehrere Dolmetscherinnen. Besonders erfreulich: Neben den Sachspenden sind Zuwendungen in Höhe von 2000 Euro zusammengekommen, von denen der Verein Medikamente, OP- und Verbandsmaterialien kaufen konnte – Dinge, die im Moment am meisten gebraucht werden in der Ukraine, wo in weiten Teilen die medizinische Versorgung gefährdet ist.

Nachdem die Fahrzeuge ihre Fracht abgegeben haben, kommen sie am Freitag jedoch nicht leer zurück: Etwa 26 ukrainische Frauen und Kinder sollen sich mit ihnen auf den Weg nach Spremberg machen – eine Schicksalsfahrt in die Sicherheit. Im Vorfeld hat das Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg Anfragen bekommen von Menschen in der Region, deren Verwandte der Grenze auf eine Reisemöglichkeit warten. Andere werden spontan mitgenommen und in hiesige Familien untergebracht.

Geschäftsführer Kai Noack: „Die Welle der Hilfsbereitschaft, die uns entgegengeschlagen ist, hat uns umgehauen. So etwas habe ich während 30 Berufsjahren in der sozialen Arbeit in dieser Form selten erlebt. Obwohl im Umkreis gerade unzählige andere Aktionen laufen, können wir eine unglaubliche Fülle an Spenden an die Grenze bringen. Wir danken besonders dem Landesverband der Tafeln Baden-Württemberg e.V. und Angie Reinecke, die uns in ehrenamtlicher Tätigkeit eine große Menge haltbarer Lebensmittel direkt von den Herstellern vermittelt hat. Und natürlich jedem Schüler, jeder Schülerin, ihren Familien, den Mitbürgern und auch unseren Helferteams, die für die Menschen in der Ukraine zusammenstehen. Sie haben keine Mehrstunde oder Wochenendarbeit gescheut und nehmen sogar die beschwerliche Reise auf sich, um das Gesammelte persönlich an Ort und Stelle zu bringen. Ihr seid großartig!“

Weitere Informationen zur Aktion:

https://www.asf-brandenburg.de/asf_wp/aktuelles/2022/ukrainespenden/