Die Welt zu Gast: Authentisches Lernen mit englischen Muttersprachlern

.

Bill kommt aus Birmingham, einer Großstadt in den West Midlands, England. Er ist Comedian, trägt Nasenring und spricht mit breitem Brummie-Dialekt, so wie der Akzent der Menschen aus Birmingham genannt wird. Seine Art zu kommunizieren ist expressiv, der Geist wach und sein Lachen ist herzlich. Die Schülerinnen und Schüler der 5. Klasse drehen mit Bill ihre ersten eigenen Stop-Motion-Videos, entwickeln dafür Botschaften, die für sie relevant sind, schreiben Drehbücher und Storyboards (beides wahlweise witzig oder auch dramatisch), arrangieren Szenen und formulieren Sprechtexte und spielen alles durch – und das in englischer Sprache. Die Videoproduktion mit dem Muttersprachler von der Insel ist Teil der Englisch-Projektwoche des Lausitzer Haus des Lernens.

Die Berliner Gesellschaft InterACT Englisch gGmbH bietet bundesweit Projekte für die Klassen 1 bis 12 sowie Weiterbildungen für Lehrkräfte an. Neben dem Geist muss auch der Körper die Sprache durchdringen, so die Philosophie von InterACT. Deshalb stehen künstlerisch-schöpferische Projekte auf dem Lehrplan, die von den Native speakers mit den Kindern verwirklicht werden, ohne Schulbuch oder Frontalunterricht. Bereits seit 2018 setzt sich die Englischlehrerin Juliane Bartosch dafür ein, dass einmal im Jahr Menschen aus englischsprachigen Ländern ins Lausitzer Haus des Lernens kommen und mehrere Tage mit den Kindern verbringen.

Kontakt mit Muttersprachlern spendet Selbstvertrauen

Auch Madison aus New York, eine Performance-Künstlerin mit einnehmendem Wesen, ist in diesem Jahr zu Gast. Sie gestaltet mit der sechsten Klasse einen Escape-Room, in dem Geheimsprachen entziffert, verborgene Schätze gehoben und Rätsel gelöst werden müssen. Die Kinder sprechen sich ab, leiten sich an, feiern Erfolge und tasten sich automatisch in Gefilde der Sprache vor, die ihnen bisher verborgen waren. Juliane Bartosch nennt diesen Prozess "authentisches Lernen". Die Kinder würden nicht nur einen intensiveren Kontakt zur Sprache bekommen, sondern dank der Präsenz von der waschechten Amerikanerin und dem ziemlich britischem Engländer während der Zeit auch ein kosmopolitisches Flair erleben, demokratische Werte atmen und in eine Welt eintauchen, deren Sprache sie doch so dringend lernen sollen. Das ist nicht nur eine Bereicherung auf der Wissensebene, sondern vor allem  ein emotionaler Schlüsselmoment: Denn die Kinder, das wird nach den drei Tagen klar, finden Bill und Madison großartig; sie möchten verstehen, was sie sagen, wovon sie schwärmen und sich selbst auf der anderen Seite verständlich machen. Beide sprechen kein deutsch, also gibt es nur die Flucht nach vorne. Und hierin liegt auch der Mehrwehrt:

"Die Kinder entwickeln eine Begeisterung und intrinsische Motivation, die Sprache zu lernen. Der Lernschub ist erstaunlich. Auch die Kinder, die im Unterricht Probleme haben und sich für vermeintlich talentfrei halten, blühen im Kontakt mit Muttersprachlern auf. Es ist nicht wichtig, ob sie fehlerfrei sprechen, sondern dass sie überhaupt ins Reden kommen und ihre Sprechhemmung verlieren. Deswegen ist mir die Projektwoche ein Herzensanliegen, und wir danken unter anderem dem WiB e.V., der das Projekt finanziell unterstützt."

.

Wir sind die drittsportlichste Grundschule im Land Brandenburg!

74 von 132 Schülerinnen und Schülern des Lausitzer Haus des Lernens haben am Anfang des Jahres das Sportabzeichen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) erhalten. Dieser Schuldurchschnitt wird jetzt landesweit mit dem 3. Platz gekürt! Zur Auszeichnung hat der Landessportbund Brandenburg e.V. 200 Euro für die Klassenkassen gespendet und 4 Freitickets für einen Ausflug ins Tropical Islands.

Die Kids wollten unbedingt wieder antreten anlässlich ihres Sportfests in der vergangenen Woche. Alle Klassen haben sich erneut in Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination in den Disziplinen Schwimmen auf Zeit, Sprint, 800-Meter-Lauf, Hochsprung, Seilspringen und Schlussweitsprung gemessen. Erste Schätzungen sagen, dass sich 2024 sogar mehr als 90% der Schülerinnen und Schüler für das Deutsche Sportabzeichen qualifizieren werden – das wäre eine Verdopplung der athletischen Leistung, erreicht durch Training, Teamgeist und Freude an der Sache. Wir sind gespannt auf die Auswertung!
Das Siegertreppchen haben die Kinder übrigens selbst im W-A-T-Unterricht gebaut.

Vielen Dank an den Kreissportbund Spree-Neiße für die Unterstützung bei der Abnahme der Disziplinen und Dokumentation der Ergebnisse.
Das Deutsche Sportabzeichen ist eine freiwillige Möglichkeit für Schulen, dem Bewegungsmangel entgegen zu wirken, Spaß an Bewegung zu fördern und frühestmöglich den Schwerpunkt auf Gesunderhaltung zu setzen. Denn: Sport stärkt nicht nur die Gedächtnisleistung, sondern erhöht auch die Konzentration von Glücksbotenstoffen im Gehirn.

Klassen erleben stärkende Momente beim pferdegestützten Coaching

.

Hinter dem Alltagsgewusel wird im Lausitzer Haus des Lernens an einem neuen Glücksmoment-Garant getüftelt. Dieses Mal sind große, warme und gemütlich riechende Vierbeiner Hauptakteure.

Beim Workshop "Wir sind stark" des pferdegestützten Coachings von Irina Schaller mit speziell ausgebildeten Pferden haben die Kids Lernaufgaben gemeinsam gemeistert, sich gegenseitig bestärkt und applaudiert. Das allein bewegt viel; aber darüber hinaus spiegeln Pferde mit ihrem Verhalten auf einzigartige empathische Weise die Stärken und Herausforderungen jedes Kindes – wertvoll!

Die kraftvollen Momente als Klassengemeinschaft inmitten der Tiere haben besonders die Kinder gestärkt, die im Unterricht manchmal kämpfen müssen. Das haben wir deutlich gemerkt. Denn in der Pferdekoppel gibt es Fähigkeiten abseits des Lehrplans, in denen sie glänzen können: Teamgeist, Einfühlungsvermögen und Rücksichtnahme.

Es ist ein wichtiger Punkt im Schulkonzept nicht nur Wissen und Noten zu verteilen, sondern Kinder auf dem Weg zu ihrem persönlichen Potenzial anfeuernd zu begleiten – mit möglichst vielen Erfolgserlebnissen links und rechts von Mathe, Deutsch und Englisch. Und die gab es bei diesem Ausflug zuhauf.

Das Schulteam ist jetzt dabei, den vielversprechenden Testlauf auszubauen und auch für andere Klassen das pferdegestützte Coaching zu organisieren. Die Klassen 1 und 4 waren schon zu Gast auf dem Pferdehof in Missen.

.