Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Lausitzer Haus des Lernens des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V. sind aktiv „in Sachen Frühling“: In unterstützender Zusammenarbeit mit dem Gartenbaubetrieb Golnik gestalten sie zum dritten Mal in Folge eigenständig den Maibaum der Stadt Spremberg. Angeleitet wird das Projekt vom Team der Jugendsozialarbeit des Vereins.

Äste zuschneiden, wickeln und dekorieren

In dieser Woche wird der etwa 13 Meter hohe Maibaum von den Schülerinnen und Schülern zusammengetragen, gebunden und geschmückt. Die Vorbereitungen beginnen am Dienstag: Auf dem Gelände des Gartenbaubetriebs Golnik sammeln die Sechstklässlerinnen und Sechstklässler sowie Klassenleiterin Gisela Heine Äste des Abendländischen Lebensbaums (auch Abendländische Thuja oder Gewöhnliche Thuja genannt) im Wäldchen, sortieren sie und schneiden sie auf die passende Größe für den Kranz zu. „Wir brauchen ungefähr 15 bis 20 Zentimeter lange Abschnitte, die wir anschließend zum Kranz binden. Natürlich schauen wir noch einmal drauf, damit auch alles ordnungsgemäß fixiert ist“, sagt Alexander Meske, Leiter des Offenen Jugendtreffs Spremberg, der den Arbeitseinsatz begleitet. Im nächsten Schritt wird der Maibaum ringsum geschält, gewickelt und schließlich mit Girlanden und Bändern geschmückt. Das ist eine Sisyphusarbeit, die mehrere Tage in Anspruch nimmt und Fingerspitzengefühl und Motivation jedes Kindes erfordert. Der Kranz misst am Ende stattliche 2,50 Meter – um einiges größer als in den Vorjahren – und wird aus Sicherheitsgründen mit Ketten am Baum befestigt. Und obendrauf, in traditioneller Manier: eine Birke.

Alte Tradition, gelebt von jungen Menschen

Das Maibaumstellen ist eine lang gepflegte Tradition in Spremberg, die jedes Jahr von den Kindern und Jugendlichen aufs Neue belebt wird. Die Wurzeln dieses Brauchs reichen bis ins 13. Jahrhundert zurück und symbolisieren den Aufbruch des Frühlings, das Erwachen der Natur und die Hoffnung auf Fruchtbarkeit. Typischerweise wird der entrindete und geschmückte Baum am 1. Mai auf einem zentralen Platz in der Stadt oder im Dorf aufgestellt. Geschäftsführer Kai Noack betont den Mehrwert des fachübergreifenden Projekts, das sich im Lausitzer Haus des Lernens etabliert hat:

„Die Schülerinnen und Schüler zeigen sich für eine gemeinschaftliche Sache verantwortlich. Sie lernen, wie man Aufgaben plant, Ressourcen organisiert und Zeitmanagement betreibt. Und nach getaner Arbeit sind sie stolz, wenn sie den von ihnen gestalteten Baum auf dem Spremberger Marktplatz sehen – das gibt Selbstvertrauen.“ 

Die Vorarbeit funktioniere in diesem Jahr besonders gut und effizient, resümiert Alexander Meske. Die Kinder sind nach dem ersten Vormittag bereits ein gutes Stück vorangekommen; morgen geht es dann weiter.

Die feierliche Aufrichtung des fertigen Maibaums erfolgt am Dienstag, den 30. April 2024, auf dem Marktplatz Spremberg von 15 bis 18 Uhr – dann auch mit Unterstützung der Schülerinnen und Schüler des Erwin-Strittmatter-Gymnasiums.

.

.