Ein kleiner Erlebnisgarten entsteht

Manchmal braucht es nicht viel, um ein Angebot reicher zu machen: Der Eingang der Frühförder- und Beratungsstelle sieht seit kurzem aus wie ein perfekt aufeinander abgestimmter kunterbunter Mini-Erlebnispark. Im Hof der Einrichtung im Albert-Schweitzer-Haus Richtung Gartenstraße steht eine neue kirschrote Bank, eine Nestschaukel und ein stattlich Hochbeet – natürlich bereits ausgiebig begrünt. Die Anschaffungen können ab sofort in die therapeutische und pädagogische Begleitung eingebunden werden. Und das geht praktisch wie von selbst, denn es gibt kaum ein Kind, auf das eine Schaukel nicht eine magische Anziehung ausstrahlt. Hochkrabbeln, anschubsen und den Schwung balancieren sind jedoch – heimlich und unbemerkt – auch super Übungen für die Motorik und das Körperempfinden.

Eine weitere Besonderheit: Das Hochbeet bietet nicht nur Platz für Gemüsepflanzen, sondern ist auch so konstruiert, dass auch Menschen im Rollstuhl am Beet "mitgärtnern" können. Das Gießen und Pflegen ist eine positive Alltagserfahrung und stärkt das Selbstbewusstsein der Kinder, die zu uns kommen.

Ermöglicht wurden die Attraktionen durch eine Förderung der "Aktion Mensch" – wir senden ein großes "Dankeschön"!.

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Interessen stärken, Wünsche erfüllen, Schlüsselmomente schaffen

Seit Anfang des Jahres unterstützt das Team der Frühförder- und Beratungsstelle Jasmin bei ihrer Entwicklung. Im Austausch merken sie: Das Mädchen fühlt sich hingezogen zu Feuerwehren, Blaulicht und alles, was dazugehört. Nun, denkt sich das Team, darauf lässt sich aufbauen! Sie organisieren einen Geburtstagsausflug für Jasmin zu einem Ort, der oft in ihren Gedanken die Hauptrolle spielt und endlich erkundet werden will. Jasmin bekommt die Feuerwache gezeigt, die Schutzkleidung und Löschfahrzeuge, bevor sie selbst in eine Kinderfeuerwehruniform schlüpft. Ihr Einsatz beginnt: Sie begleitet die Ausfahrt mit dem Tanklöschfahrzeug zum Übungsplatz, wo sie mit der Kübelspritze, Fahrzeugpumpe und Dachwerfer löscht, den Schlauch ausrollt, kuppelt per Hand das Stahlrohr und den Wasserdruck bedient. Sie lernt, wie sie eine Löschstrecke  auf- und wieder abbaut und befüllt das Fahrzeug aus der Wasserentnahmestelle neu.

Der erhoffte Effekt ist da: Das Ziel war, Jasmin zu motivieren, sich völlig auf ein neues Thema einzulassen, außerhalb ihrer gewohnten Lernumgebung. Das Kind ist bis zum Ende ihres Einsatzes mit Herz und Kopf bei der Sache, stellt Fragen, reflektiert und zeigt ein Maß an Konzentration, das ihr im Alltag manchmal schwer fällt. Und nebenbei bestärkt sich in ihr der Wunsch, bald in die Kinderfeuerwehr einzutreten. Erfolgserlebnis geschaffen und für ein neues Hobby motiviert – Mission geglückt!