Das Redaktionsteam von Brandenburg aktuell war heute zu Gast bei der Cottbuser Tafel des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V.; zu sehen ist der Beitrag am 07.05.2021 um 19:30 Uhr auf RBB.  Der Anlass war jedoch bedrückend: 73 Studierende muss die Cottbuser Tafel seit Anfang dieses Jahres als neue Gäste begrüßen. Bereits seit 2020 sind 150 Schülerinnen und Schülern der hiesigen Hochschulen hinzugekommen, die auf die spendenfinanzierte Unterstützung mit Lebensmitteln zurückgreifen müssen.
Kai Noack, Geschäftsführer des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V. und stellvertretender Vorsitzender der Tafel Deutschland e.V., sieht den steigenden Bedarf vor allem in den Folgen der SARS-CoV-2-Pandemie begründet: „Die ungewöhnlich hohe Anzahl an Studentinnen und Studenten stehen eindeutig in Zusammenhang mit den Auswirkungen der fortdauernden Infektionsschutzmaßnahmen. Die finanzielle Belastung der jungen Menschen hat sich an mehreren Stellen verschärft: Viele verdienen sich etwas mit Jobs in der Gastronomie dazu – ein Nebenverdienst, der seit mehr als einem Jahr nahezu vollständig wegfällt. Auch die bisherige finanzielle Unterstützung durch Eltern und Großeltern ist manchmal nicht mehr möglich, wenn diese selbst schwer von den wirtschaftlichen Einbußen betroffen sind. Gleichzeitig sind die Preise für Lebensmittel spürbar gestiegen.“
Die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Cottbuser Tafel können den neuen Bedarf auffangen, was jedoch mit Mehraufwand und zusätzlichen Kosten verbunden ist. Um auf die wachsenden Besucherströme und damit einhergehenden längeren Wartezeiten zu reagieren, hat die Cottbuser Tafel seit einiger Zeit ihre Öffnungszeiten angepasst: So sind bestimmte Zeitfenster ausschließlich für Studierende, Seniorinnen und Senioren, Erwerbstätige und sonstige Gäste reserviert.

Kai Noack: „Studierende können vorzugsweise Dienstag 14:00 – 15.30 Uhr und Freitag 13:00 – 14:00 Uhr die Tafel besuchen. Wir hoffen, dass sich mit einer terminlichen Aufteilung Wartezeiten so gut wie möglich vermeiden lassen und die neuen Zeiten auch dem individuellen Tagesablauf entgegenkommen.“