1957

Das erste Albert Schweitzer Kinderdorf

Wir schreiben den 14. Dezember 1957. Mutig telegrafiert Margarete Gutohrlein dem Tropenarzt und Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer mit der Frage, ob er die Patenschaft für ein Kinderdorf übernehmen wolle.

Schweitzer antwortete ohne Zögern: „Gerne tue ich dies. Kinderdörfer sind eine Notwendigkeit in unserer Zeit.“ So entsteht in Waldenburg das erste Albert-Schweitzer-Kinderdorf.

1990/1991

Nach der Wende

Gut 35 Jahre später nimmt im brandenburgischen Spremberg eine andere Entwicklung Fahrt auf: Nach der Wende sollen einige der in staatlicher Obhut liegenden Angebote der Sozialhilfe und Jugendeinrichtungen an gemeinnützige Träger überführt werden – sofern es denn welche gibt.

Anfang der 90er Jahre entstehen daraufhin zwei Vereine in Spremberg, die nach und nach soziale Angebote und Jugendeinrichtungen aufnehmen. Aber auch neue Hilfen werden geschaffen, wie die Erziehungs- und Familienberatungsstelle oder die ambulanten flexiblen Erziehungshilfen – beides bis dato ein Novum in der Region. Die Vereine: das Netzwerk Kinder- und Jugendarbeit regional e.V. und der Arbeitskreis Gesundheitsförderung Spree-Neiße e.V.

1995

Mitglied im Bundesverband Albert Schweitzer Kinderdörfer und Familienwerke

Es ist die ureigenste Idee der Gründungsmitglieder des Netzwerks Kinder- und Jugendarbeit regional e.V. und des Arbeitskreises Gesundheitsförderung Spree-Neiße e.V., einen trag- und zukunftsfähigen Zusammenschluss zu bilden, um die sozialen Hilfen für die Menschen in der Region zu sichern und zeitnah zu erweitern. Sie suchen sich dafür einen starken Partner, der Aufbauhilfe leisten kann und gemeinsame Werte teilt: den Bundesverband Albert Schweitzer Familiendörfer und Kinderwerke.

Der Dachverband, der seinen Ursprung in besagtem Kinderdorf in Waldenburg hat und sich 1995 formiert, zählt heute zehn Mitgliedsvereine in zehn Bundesländern und sogar ein Kinderdorfhaus in Cebu auf den Philippen dazu.

1995

Die Verschmelzung beginnt.

1995 beginnt die Fusion des Netzwerks Kinder- und Jugendarbeit/-hilfe regional und des Arbeitskreises Gesundheitsförderung Spree-Neiße e.V. Fusion – das ist damals ein Unwort, das in den Menschen diffuse Ängste vor Arbeitsplatzabbau und “Wegrationalisierung” hervorruft. Das Ziel der geplanten Verschmelzung ist jedoch ein anderes: Die Einrichtungen und Angebote sollen langfristig gestärkt werden, ihre Vernetzung untereinander enger, Ressourcen sollen gebündelt und in hilfreiche Synergien gegossen werden.

1999

Gründung des Albert-Schweitzer-Familienwerks Brandenburg e.V.

Nach weiteren vier Jahren des Zusammenrückens und Synchronisierens ist es vollbracht: Die Voraussetzungen sind da, dass alle Bereiche ihre Arbeit unter einem Dach weitergeführt werden können.

Am 03. Februar 1999 verschmelzen die beiden Vereine als Ganzes in den Trägerverein Albert-Schweitzer-Familienwerk Brandenburg e.V.